Ich hatte ja immer wieder hin und her geschwankt, ob ich mal in Berlin starten sollte. Einerseits ist es natürlich DER Marathon in Deutschland, mindestens, und wenn das Thema auf Marathonlaufen kommt, kommt auch immer gleich die Frage „und, schon in Berlin gelaufen?”. Andererseits ist mir der Hype um diesen Lauf fast schon zuviel und die Startgebühren sind ja auch nicht ohne, wenn man bei der Verlosung überhaupt einen bekommt. Dieses Jahr wurde mir die Entscheidung dann ganz einfach abgenommen: bei einer Verlosung des Titelsponsors einen Freistart gewonnen. Also dann auf nach Berlin!
Und es hat sich gelohnt. Trotz der Größe super organisiert, selbst die Ausgabe der Startnummern am Samstag bei ordentlichem Andrang ging relativ zügig. Und ganz Berlin scheint an diesem Wochenende nur aus Läufern (mit Anhang) zu bestehen. Das Starterfeld dann am Sonntag hat selbst nach bereits über 50 Marathonstarts noch für eine Gänsehaut gesorgt. Allein schon die Menge der Läufer ist überwältigend. Man steht auf der nicht gerade kleinen „Straße des 17. Juni“, blickt Richtung Siegessäule: alles voller Läufer. Man dreht sich um, erahnt hinten ganz klein das Brandenburger Tor und davor: Läufer!
Der Lauf selber ist dann leider etwas im Regen untergegangen, trotzdem war die Stimmung an der Strecke sehr gut (nur in Hamburg bei ähnlich schlechtem Wetter vielleicht noch ein bisschen besser). Trotzdem eine schöne Sightseeing-Runde durch Berlin. War ich vor dem Start noch etwas skeptisch aufgrund der vielleicht doch etwas zu weit vorne angesiedelten Startposition (hatte bei der Anmeldung meine Bestzeit angegeben), lief es dann eigentlich sehr gut. Ähnlich wie in Hamburg konnte man die ganze Zeit gut in der Menge mitschwimmen und merkte gar nicht, wie flott man eigentlich unterwegs ist, trotz gelegentlicher Fotostops. Am Ende sehr zufrieden mit einer Zeit noch gut unter 4h (vier Wochen vorher noch beim Fränkische Schweiz Marathon regelrecht eingegangen und erst mit über 5h ins Ziel gekrochen). Berlin ist auf jeden Fall eine Reise wert.