Diespecker Laufspecktakel 2023

Eigentlich hatte ich schon bei der ersten Veranstaltung dieses Laufes im letzten Jahr überlegt dort zu starten, aber dann war es mir doch zu nahe am Hamburg Marathon. Somit also meine Premiere in Diespeck in diesem Jahr und, wenn schon denn schon, natürlich über die Dreifach-Runde und somit 69km.

Der Lauf ist ein kleiner aber sehr liebevoll von der Christusgemeinde Diespeck organisierter Lauf, aber auch wenn man mit Kirche (so wie ich) nicht allzu viel zu tun hat, fühlt man sich nicht fehl am Platz. Vom Aischgrund aus erklimmt man auf der Runde einige Höhenmeter des Steigerwaldes und auch wenn man die Runde dreimal läuft wird es einem in der schönen Landschaft nicht langweilig. Wie bei langen Läufen (wie ich finde) üblich, findet man immer wieder einen Lauf- und Gesprächspartner mit dem man gemeinsam ein Stück zurück legen kann. Die Verpflegungsstellen haben für meinen Geschmack alles geboten, was man während eines Ultralaufes so braucht.

Das mehrmalige absolvieren der Runde hat einen Vor- und einen Nachteil: zum einen kann man seinen Lauf auch schon nach ein oder zwei Runden beenden, zum anderen fängt man irgendwann an zu überlegen, ob man die letzte Runde wirklich noch in Angriff nehmen soll. Am Ende hab ich mich aber doch entschieden über die volle Distanz zu gehen und hab somit meine nächste Premiere erlebt: zum ersten Mal nach über 70 Marathon- und Ultraläufen bin ich als Letzter ins Ziel gekommen, von allerdings auch nur 12 Finishern auf der langen Strecke. An der letzten Verpflegungsstelle mit Blumenkette und „be happy“ als Motivator ausgestattet bin ich gut geschmückt die letzten km dem Ziel entgegengelaufen um dort herzlich und mit viel Applaus empfangen zu werden. Hatte ich so auch noch nie. Ich denke, ich bin nächstes Jahr wieder dabei.

Obermain Marathon 2023

Gestern (2.4.) fast schon traditionell meine Lauf-Saison mit dem Obermain-Marathon in der Adam Riese Stadt Bad Staffelstein eröffnet. Der Lauf geht durch den sogenannten Gottesgarten am Obermain. Höhepunkte (im wahrsten Sinne des Wortes) des schönen Landschaftslaufes sind Kloster Banz, die Wallfahrtskirche Vierzehnheiligen und der Staffelberg.

Die Wettervorhersage und auch noch die Anfahrt ließen wettertechnisch nichts Gutes erahnen, war dann aber doch besser als befürchtet. Am Start noch leichter Regen, ließ dieser aber schnell nach um bald auch ganz aufzuhören. Lediglich der kalte Wind ließ einen streckenweise etwas frösteln, insbesondere auf dem Staffelberg und dem Weg zurück über die Hochebene.

Aufgrund des ergiebigen Regens der letzten Tage führte der Main ordentlich Wasser und auch die Laufstrecke war teilweise etwas „wässrig“, ließ sich aber im Großen und ganzen sehr gut laufen. Ist halt ein Landschaftslauf und kein asphaltierter Stadtmarathon. Am schlimmsten finde ich ohnehin immer die lange Gerade zwischen etwa km 37,5 und 39 entlang der Bahnlinie. Zieht sich diese selbst bei guten Bedingungen ohnehin schon ziemlich, hatte man es diesmal auch noch mit einem netten Gegenwind zu tun. Schade dass man stattdessen nicht durch die schöne Altstadt läuft, von der man auf der Runde somit gar nichts mitbekommt.

Kurz vor der abschließenden Stadionrunde durfte man dieses Jahr noch ein paar Treppenstufen erklimmen, da die sonst übliche Bahnunterführung wegen Bauarbeiten der DB nicht benutzt werden konnte. Alles aber halb so schlimm.

Neben der Medaille darf man sich bei diesem Lauf im Ziel noch über ein weiteres Souvenir freuen: das Glas vom Finisher-Bier darf man mit nach Hause nehmen. Ich denke, ich werde nächstes Jahr meine Gläsersammlung wieder weiter ausbauen.

Berlin Marathon 2019

Ich hatte ja immer wieder hin und her geschwankt, ob ich mal in Berlin starten sollte. Einerseits ist es natürlich DER Marathon in Deutschland, mindestens,  und wenn das Thema auf Marathonlaufen kommt, kommt auch immer gleich die Frage „und, schon in Berlin gelaufen?”. Andererseits ist mir der Hype um diesen Lauf fast schon zuviel und die Startgebühren sind ja auch nicht ohne, wenn man bei der Verlosung überhaupt einen bekommt. Dieses Jahr wurde mir die Entscheidung dann ganz einfach abgenommen: bei einer Verlosung des Titelsponsors einen Freistart gewonnen. Also dann auf nach Berlin!

Und es hat sich gelohnt. Trotz der Größe super organisiert, selbst die Ausgabe der Startnummern am Samstag bei ordentlichem Andrang ging relativ zügig. Und ganz Berlin scheint an diesem Wochenende nur aus Läufern (mit Anhang) zu bestehen. Das Starterfeld dann am Sonntag hat selbst nach bereits über 50 Marathonstarts noch für eine Gänsehaut gesorgt. Allein schon die Menge der Läufer ist überwältigend. Man steht auf der nicht gerade kleinen „Straße des 17. Juni“, blickt Richtung Siegessäule: alles voller Läufer. Man dreht sich um, erahnt hinten ganz klein das Brandenburger Tor und davor: Läufer!

Der Lauf selber ist dann leider etwas im Regen untergegangen, trotzdem war die Stimmung an der Strecke sehr gut (nur in Hamburg bei ähnlich schlechtem Wetter vielleicht noch ein bisschen besser). Trotzdem eine schöne Sightseeing-Runde durch Berlin. War ich vor dem Start noch etwas skeptisch aufgrund der vielleicht doch etwas zu weit vorne angesiedelten Startposition (hatte bei der Anmeldung meine Bestzeit angegeben), lief es dann eigentlich sehr gut. Ähnlich wie in Hamburg konnte man die ganze Zeit gut in der Menge mitschwimmen und merkte gar nicht, wie flott man eigentlich unterwegs ist, trotz gelegentlicher Fotostops. Am Ende sehr zufrieden mit einer Zeit noch gut unter 4h (vier Wochen vorher noch beim Fränkische Schweiz Marathon regelrecht eingegangen und erst mit über 5h ins Ziel gekrochen). Berlin ist auf jeden Fall eine Reise wert.

Rubjerg Knude-løbet 2019

Spontan-Marathon oder Unverhofft kommt oft!

Was macht man, wenn man im Urlaub merkt, dass nur etwa 10km vom Ferienort entfernt eine Laufveranstaltung stattfindet? Natürlich mitmachen, und dann nicht irgendeine Strecke sondern natürlich gleich die Marathondistanz. Und ganz unverhofft kommt man somit auch zu seinem ersten Auslandslauf. So geschehen heute bei mir in Nordjütland (DK) beim Rubjerg Knude Lauf.

Rubjerg Knude ist der höchste Punkt an der Steilküste zwischen Løkken und Lønstrup an der dänischen Nordsee und ein Muss bei jedem Besuch in dieser Gegend. Durch den vom Wind aus der Steilküste nach oben geblasenen Sand hat sich dort auch eine Wanderdüne gebildet. Ebenso befindet sich dort ein Leuchtturm, der bedingt durch die sich stetig verändernde Umgebung wechselhafte Zeiten hinter sich hat. Mittlerweile steht er so nahe an der Klippe, dass er in den nächsten paar Jahren ins Meer stürzen würde. Um dies zu verhindern soll er in den nächsten Monaten etwas ins Landesinnere versetzt werden. Hoffentlich geht alles gut!

Die Verlockung diese Düne im Rahmen eines Marathons erlaufen zu können (genau genommen sogar 2x, denn man läuft beim Marathon 2x die HM-Runde) war einfach zu groß und so ging es am Sonntag Morgen die paar km nach Hundelev, wo der Start des Laufes ist. Die Anmeldung war (auf englisch) in wenigen Minuten erledigt und auch zum Start-Ziel-Bereich war es dann nicht mehr weit. Hier war alles noch recht entspannt, man war noch in aller Ruhe mit den letzten Aufbauarbeiten beschäftigt. Nach und nach kamen auch mehr Läufer, ein paar erste kurze Gespräche und auch ein weiterer Teilnehmer aus Deutschland kam dazu.

Nach dem Start ging es zunächst über Schotterwege, Wiesen- und Waldwege und -Pfade Richtung Küste wo dann der erste Aufstieg zur Düne anstand. Nach einem kurzen Stück auf dem Kamm ging es zunächst wieder steil hinab und am Fuß entlang bis zum zweiten steilen Anstieg ganz hinauf um dann auf den in einer kleinen Senke stehenden Leuchtturm zuzulaufen. Direkt am Leuchtturm befand sich eine der zahlreichen Verpflegungsstellen, an denen man immer mit ein paar aufmunternden Worten empfangen wurde (nach „sorry, I don‘t understand“ wurde schnell auf englisch oder sogar deutsch gewechselt). Auf der anderen Seite vom Turm wieder die Düne hinauf und dann immer an der Steilküste entlang Richtung Norden. Der teilweise sehr schmale Weg führte mit vielen Windungen und einigem auf und ab durch dicht mit Sanddorn bewachsene Flächen zunächst zur ehemaligen Marup Kirche und dann durch die Ferienhausgebiete nach Lønstrup. Dort ging es dann wieder von der Küste weg, wieder an Ferienhäusern vorbei und dann zunehmend durch Wiesen und Felder, die letzten km (der ersten Runde) dann leider etwas eintönig entlang einer zum Glück wenig befahrenen Straße. Nach durchlaufen des Start-Ziel-Geländes dann dasselbe nochmal von vorne. Die einzigen Änderungen auf der zweiten Runde: ein paar langsamere HM-Läufer eingeholt (waren 2h nach uns gestartet), von hinten kamen irgendwann ein paar von den 14km-Läufern und vor allem ließen die Kräfte jetzt deutlich nach. Aber nach insgesamt 4h38min war es geschafft und im Ziel wartete eine sehr schöne Holzmedaille und als Zielverpflegung Eiscreme auf mich und bei den Pfadfindern konnte man sich noch einen gratis Pfannkuchen backen (was ich natürlich auch noch getan habe).

Alles in allem ein kleiner, sehr schöner, aber auch anstrengender Lauf (demzufolge mein bislang langsamster M). Das Wetter meinte es recht gut mit uns, angenehme Temperaturen, nur ein zwei kurze Schauern und wenig Wind, was uns besonders auf der Düne vor unangenehmem Sandflug bewahrte. Durch den Regen vom Vortag war der Sand auch nicht ganz so weich. Sonst wäre es wohl noch härter geworden.

Rennsteig Supermarathon 2019

Rennsteig Supermarathon zum Zweiten

Nach dem schweren Kampf (mit aufkommender Erkältung) im letzten Jahr sollte es dieses Jahr etwas besser werden. Unterkunft hatte ich wieder in Vesser bezogen, alte Bekanntschaften vom letzten Jahr wieder getroffen und neue gemacht: Grüße nach Hannover und nach Recklinghausen. Freue mich auf ein Wiedersehen!

Nach sehr kurzer und wenig erholsamer Nacht ging es dann um 3:00 mit dem Bus nach Eisenach, Abholung der Startunterlagen ging wieder relativ zügig. Um 6:00 nach dem obligatorischen Schneewalzer (der ist in Neuhaus allerdings stimmungsvoller) dann der Start. Ich wollte im Prinzip wieder die gleiche Taktik wie letztes Jahr laufen: am Anfang nicht zu schnell und vor allem in den Anstiegen nicht unnötig Kräfte vergeuden und lieber gehen als laufen. Nach einem kurzen Stück durch Eisenach schlängelt sich die Läuferschar dann den ersten Anstieg hinauf und bald geht es auf der Höhe in der Sonne dahin. Für mich ziemlich optimale Laufbedingungen. Zunächst vorbei am Burschenschaftsdenkmal und nach einigen km der schöne Blick zurück auf die Wartburg. Manchmal loht es sich auch durchaus mal nach hinten zu schauen. Ich fühl mich gut, bin aber auch nicht schneller als im letzten Jahr. Nach ca. 18 km dann die erste Verpflegungsstelle (Glasbachwiese) mit dem guten Rennsteigschleim. Wurde auch Zeit, so langsam bekomme ich Hunger.

Auch nach dem Anstieg zum Inselberg liege ich noch gleichauf mit der Zeit vom letzten Jahr. Der folgende steile Abstieg ist für mich einer der schlimmsten und unangenehmsten Abschnitte beim Supermarathon. Bei km 30 bin ich zwar im Vergleich immer noch nicht schneller, fühle mich aber deutlich besser. Erst bei der Getränkestelle Possenröder Kreuz (km 33,6) habe ich zum ersten mal ein paar Minuten „Vorsprung“ herausgelaufen, den ich aber zunächst nicht weiter ausbauen kann. Die km gehen dahin, bergauf wird gegangen, bergab mehr oder weniger schnell gelaufen. Man merkt doch so langsam die zurückgelegten km. Am Gustav-Freitag-Stein bei km 51,3 bin ich dann 10min früher als im Vorjahr. Und war mein Ziel damals zu diesem Zeitpunkt es zunächst mal irgendwie nach Oberhof zu schaffen, komme ich diesmal dort noch relativ gut an. Wie an den Stationen vorher erstmal gut stärken: Schleim, Schmalzbrot, Würstchen und auch Brühe. Schmeckt, tut gut und bisher vertrage ich auch das durcheinander sehr gut. Bis zum Großen Beerberg laufe ich in etwa das Tempo vom letzten Jahr. Das war auch das Stück wo ich eine Laufbegleitung mit entsprechender Unterhaltung hatte und von dieser etwas gezogen wurde. Dieses Jahr bleibt es bei kurzen Gesprächen zwischendurch.

Nach dem höchsten Punkt auf dem Rennsteig fing 2018 irgendwann das Unheil an: mit Kreislaufproblemen mehr oder weniger zur nächsten Verpflegungsstelle Schmücke (km 65) geschleppt. Diesmal laufe ich eigentlich ganz locker darauf zu, erreiche sie ca. 25min früher. Und wenn ich bedenke, dass ich dort letztes Jahr mehr als 20min zugebracht habe, da könnte ja noch was richtig gutes draus werden, vielleicht unter 10h. Das motiviert, von km zu km laufe ich mich in einen richtigen „flow“. Spätestens ab dem Punkt wo es hauptsächlich bergab geht, gibt es kein Halten mehr: mit km-Zeiten um die 6min fliege ich regelrecht dem Ziel entgegen. Noch mal ein kleiner Anstieg, noch mal beißen, dann ist es bald geschafft. Mit geballten Fäusten geht es auf die Zielgerade, was für ein Gefühl, sogar die 9h:50 knacke ich noch knapp. Medaille umhängen lassen, Getränk holen und erstmal das Ziel genießen. Noch ein paar Läufer abklatschen, die ich auf den letzten km überholt hatte und dann Kleiderbeutel holen und zur Dusche. Beinahe noch eine zweite Dusche abbekommen als ein kräftiger Schauer runterkommt, lieber noch ein wenig im Umkleidezelt warten. Gut dass mich das nicht mehr auf der Strecke erwischt hat.

Die nächsten Programmpunkte Läuferbier, Bratwurst, Urkunde und Finishershirt holen. Die Whatsapp-Nachricht nach Hause bleibt leider im völlig überlasteten Netz hängen. Und dann ist da ja noch die Läuferparty. Im Zelt die Läuferin aus Recklinghausen wieder getroffen, noch ein wenig gefeiert und dann irgendwann gemeinsam auf den Rückweg nach Vesser gemacht. Nach einem gemeinsamen Frühstück mit den anderen Läufern am Sonntag morgen relativ ausgeruht und in guter Verfassung wieder auf den Weg nach Hause gemacht.

Mein Fazit dieses Jahr: Ohne Erkältung läuft sich deutlich besser. Wenn man bedenkt, dass ich nicht gezielt auf den Lauf hintrainiere, sondern nur versuche regelmäßig zu laufen, bin ich mit meiner Zeit ziemlich zufrieden. Wenn ich noch etwas schneller werden möchte, dann muss ich das am ehesten auf dem Mittelteil herausholen, nicht so schnell ins Gehen verfallen und länger laufen können. Oder weniger Zeit an den Verpflegungsstellen verbringen, aber wer möchte das bei diesem Angebot schon. Da würde ja ein wesentlicher Punkt, der den Rennsteig so schön macht, verloren gehen.

Ach ja, und nächstes Jahr bin ich natürlich wieder dabei…

 

 

Hamburg Marathon 2019: Mein 50. Marathon!

Glückwunsch an alle, die gestern gelaufen sind, egal ob in Hamburg, Düsseldorf oder sonstwo.
Für mich stand gestern in Hamburg ein kleines Jubiläum an: mein 50. Marathon. Und obwohl ich mir dafür natürlich ein etwas besseres Wetter gewünscht hätte, war er einer meiner schönsten Läufe. Schöne Strecke und trotz des Wetters für mein Empfinden viele Leute und tolle Stimmung. Bei anderen Läufen hat man immer Abschnitte, an denen man sich ziemlich einsam vorkommt. Nicht so bei diesem Lauf. Hatte mir vom Ergebnis her nicht viel vorgenommen, nachdem vorher schon 3 Tage Sightseeing mit Familie angesagt waren. Einfach mitlaufen, zwischendurch ein paar Fotos machen und die Stimmung mitnehmen. Hat auch gut funktioniert, ein relativ entspannter Lauf, konnte fast die ganze Zeit einfach „mitschwimmen“ und bin am Ende mit gut 3h:50min sogar noch relativ deutlich unter 4h geblieben. Hamburg kann ich auf alle Fälle empfehlen. Wenn die Entfernung (aus Franken) dahin nicht so groß wäre, würde er ab sofort zu meinem Standardprogramm gehören. Aber irgendwann komme ich sicher wieder…