Rubjerg Knude-løbet 2019

Spontan-Marathon oder Unverhofft kommt oft!

Was macht man, wenn man im Urlaub merkt, dass nur etwa 10km vom Ferienort entfernt eine Laufveranstaltung stattfindet? Natürlich mitmachen, und dann nicht irgendeine Strecke sondern natürlich gleich die Marathondistanz. Und ganz unverhofft kommt man somit auch zu seinem ersten Auslandslauf. So geschehen heute bei mir in Nordjütland (DK) beim Rubjerg Knude Lauf.

Rubjerg Knude ist der höchste Punkt an der Steilküste zwischen Løkken und Lønstrup an der dänischen Nordsee und ein Muss bei jedem Besuch in dieser Gegend. Durch den vom Wind aus der Steilküste nach oben geblasenen Sand hat sich dort auch eine Wanderdüne gebildet. Ebenso befindet sich dort ein Leuchtturm, der bedingt durch die sich stetig verändernde Umgebung wechselhafte Zeiten hinter sich hat. Mittlerweile steht er so nahe an der Klippe, dass er in den nächsten paar Jahren ins Meer stürzen würde. Um dies zu verhindern soll er in den nächsten Monaten etwas ins Landesinnere versetzt werden. Hoffentlich geht alles gut!

Die Verlockung diese Düne im Rahmen eines Marathons erlaufen zu können (genau genommen sogar 2x, denn man läuft beim Marathon 2x die HM-Runde) war einfach zu groß und so ging es am Sonntag Morgen die paar km nach Hundelev, wo der Start des Laufes ist. Die Anmeldung war (auf englisch) in wenigen Minuten erledigt und auch zum Start-Ziel-Bereich war es dann nicht mehr weit. Hier war alles noch recht entspannt, man war noch in aller Ruhe mit den letzten Aufbauarbeiten beschäftigt. Nach und nach kamen auch mehr Läufer, ein paar erste kurze Gespräche und auch ein weiterer Teilnehmer aus Deutschland kam dazu.

Nach dem Start ging es zunächst über Schotterwege, Wiesen- und Waldwege und -Pfade Richtung Küste wo dann der erste Aufstieg zur Düne anstand. Nach einem kurzen Stück auf dem Kamm ging es zunächst wieder steil hinab und am Fuß entlang bis zum zweiten steilen Anstieg ganz hinauf um dann auf den in einer kleinen Senke stehenden Leuchtturm zuzulaufen. Direkt am Leuchtturm befand sich eine der zahlreichen Verpflegungsstellen, an denen man immer mit ein paar aufmunternden Worten empfangen wurde (nach „sorry, I don‘t understand“ wurde schnell auf englisch oder sogar deutsch gewechselt). Auf der anderen Seite vom Turm wieder die Düne hinauf und dann immer an der Steilküste entlang Richtung Norden. Der teilweise sehr schmale Weg führte mit vielen Windungen und einigem auf und ab durch dicht mit Sanddorn bewachsene Flächen zunächst zur ehemaligen Marup Kirche und dann durch die Ferienhausgebiete nach Lønstrup. Dort ging es dann wieder von der Küste weg, wieder an Ferienhäusern vorbei und dann zunehmend durch Wiesen und Felder, die letzten km (der ersten Runde) dann leider etwas eintönig entlang einer zum Glück wenig befahrenen Straße. Nach durchlaufen des Start-Ziel-Geländes dann dasselbe nochmal von vorne. Die einzigen Änderungen auf der zweiten Runde: ein paar langsamere HM-Läufer eingeholt (waren 2h nach uns gestartet), von hinten kamen irgendwann ein paar von den 14km-Läufern und vor allem ließen die Kräfte jetzt deutlich nach. Aber nach insgesamt 4h38min war es geschafft und im Ziel wartete eine sehr schöne Holzmedaille und als Zielverpflegung Eiscreme auf mich und bei den Pfadfindern konnte man sich noch einen gratis Pfannkuchen backen (was ich natürlich auch noch getan habe).

Alles in allem ein kleiner, sehr schöner, aber auch anstrengender Lauf (demzufolge mein bislang langsamster M). Das Wetter meinte es recht gut mit uns, angenehme Temperaturen, nur ein zwei kurze Schauern und wenig Wind, was uns besonders auf der Düne vor unangenehmem Sandflug bewahrte. Durch den Regen vom Vortag war der Sand auch nicht ganz so weich. Sonst wäre es wohl noch härter geworden.